Für mich ist dieser März ein besonderer. Vor zwanzig Jahren habe ich meine Selbständigkeit deklariert und damit begann ein neuer Weg in Freiheit und Selbstbestimmung, der mir zuvor in der Schule und Universität unbekannt war. Durch eine zweijährige intensive Spirituelle Coachingausbildung parallel zum Studium hatte ich das Handwerkszeug gelernt, das nun in mir überfloss wie eine Quelle, die einfach nur sprudelt. Ich erinnere es noch wie ein heutiges Erleben, wie ich damals gespürt habe, dass ich „fertig“ bin und ich aus innerer Führung so „vermessen“ war zu sagen: Jetzt beginne ich! Es stiess auf Resonanz, noch am gleichen Tag erhielt ich meinen ersten Auftrag. Weitere folgten im Verlauf der Woche, so dass ich drei Monate später, als ich meine letzten Diplomprüfungen in Berlin ablegte, erfolgreich meiner Berufung nachging und die mündlichen Prüfungen heiter als tiefgründige Gespräche mit den Professoren feiern konnte. Ohne Angst vor Hierachien, sondern in Gleichwürdigkeit als freier Mensch. So waren die „Prüfungen“ meine glücklichsten Erfahrungen des Studiums.

Die Freiheit, die ich damals kostete, war geleitet von der Erfahrung, dass es keine Freiheit im absoluten Sinne gibt, ich also nicht tun und lassen kann was ich will. Sondern im Gegenteil, dass ich erfahren hatte, dass wirkliche Freiheit ist, das zu wählen was ich tun muss. Aus innerer Führung – unausweichlich, ohne Zweifel, ohne Grund – einfach so, weil es so ist. Im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte habe ich viele, sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Gemeinsam im Team und allein, in Deutschland und international, als Bettlerin und als Initiatorin eines internationalen Entwicklungsnetzwerks… Während die ersten zehn Jahre von der Qualität der Freiheit bestimmt waren, kam im zweiten Jahrzehnt die Qualität der Liebe hinzu. Das immer tiefere Empfinden der Interdependenz unseres Wirkens hier mit Allem im Universum.

Nun, zum zwanzigsten Jahr meiner Selbständigkeit, wird mein Sohn drei Jahre alt. Unsere Symbiose, in bedingungsloser Liebe getragen, löst sich immer mehr in zwei Felder auf, in denen jeder den Raum der inneren Freiheit weitet. Ein unglaublich lebens-intiierender Prozess. Auch für mich. Meine Bestimmung vertieft sich, gereift über die Jahre. Ich durfte von der Süsse des Lebens kosten und erleben, was wahres Glücklichsein ausmacht. Nichts macht mich glücklicher als Menschen darin zu begleiten auch diesen – ihren Weg zu finden und zu gehen. Es inspiriert mich rein und bedingunslos meiner Intuition zu folgen und vielfältiges Leben zu schöpfen, aus dem Herzen, im Einklang mit dem grossen Ganzen.