In der letzten Zeit habe ich öfters bemerkt, dass mein fast dreijähriger Sohn fast schon allergisch auf andauernde Erwachsenengespräche reagiert. Gestern habe ich es einmal besonders aufmerksam beobachtet, da wir viel in Erwachsenenkontexten waren. Sobald kontinuierlich eine Geschichten-Erzähl-Frequenz im Raum ist, die wie eine Welle hin und her von Mündern zu Ohren fliesst, empfand ich die Herzens-, die Spielebene wie abgeschnitten. Große Menschen, die meist relativ regungslos sitzend oder stehend sprechen, fühlen sich an wie von der Erde und den Herzen getrennt. Unerreichbar, nicht lebendig. Einmal sagte mein Sohn gestern explizit: „Ihr soll nicht sprechen“ und schon kehrte Stille und Empfinden zurück. Eine Einladung im Moment zu sein. Und aus dem heraus den nächsten lebendigen Impulsen folgen, spielerisch. Sogleich fühlt sich das Leben wieder frei und fröhlich an. Mein Sohn ist wieder Teil des Ganzen und alle fliessen.

Anders war es spannender Weise, wenn die Erwachsenen in Tätigkeit und sprechend waren. Dann beobachtete ich wie mein Sohn meist still und sehr aufmerksam das ganze Geschehen beobachtet, manchmal etwas kommentiert oder eine Frage stellt. Wie anders doch ist die Atmosphäre, wenn wir in körperlicher, emotionaler und mentaler Aktivität präsent sind. Dann ist die Welt wieder sehr spannend…